Das Uhrengehäuse erfüllt nicht nur einen dekorativen Zweck, sondern bewahrt das Innenleben der Uhr auch vor Schaden. Das Gehäuse eine Uhr kann noch so ansprechend gestaltet sein, sobald die Hauptfunktionen der Uhr nicht ausreichend geschützt sind, hat es seinen Zweck verfehlt. Eben aus diesem Grund, ist ein Uhrengehäuse immer robust konstruiert und verfügt von Hause aus bereits über eine gewisse Staub- und Wasserdichtigkeit. Zusätzlich hat ein Uhrengehäuse noch entsprechende Mechanismen integriert, um starke Erschütterungen des Uhrenwerks auszuschließen.

Uhrengehäuse – der Aufbau

  • Lünette mit Uhrenglas
  • Mittelteil: Es hat an beiden Seiten sogenannte Hörner, an denen später das Armband der Uhr befestigt wird.
  • Boden: Handelt es sich um eine Taucher Uhr, ist der Gehäuseboden verschraubt, damit eine hohe Wasserdichtigkeit gegeben ist. Handelt es sich um eine hochwertige Uhr, ist die Lünette ebenfalls verschraubt.

 Sind der Gehäuseboden und die Lünette nur verschraubt, hat das den Vorteil, dass die Uhren nicht nur robuster, sondern auch einfacher zu reparieren sind.

Uhrengehäuse – die Dichtungen

Als Dichtungen für Uhren gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder handelt es sich um einen flachen Dichtungsring, der komplett aufliegt, eine Variante, die oft bei günstigen Uhren zu finden ist. Allerdings besteht bei dieser Art Dichtung das Problem, dass nur eine geringe Wasserdichtigkeit gegeben ist. Daneben kann die Dichtung aufgrund der Reibung beschädigt werden oder verrutschen. Die alternative Lösung: ein O-Ring. Dieser wird speziell in einer für ihn gefrästen Nut platziert, wodurch er nicht mehr verrutschen kann. Wird das Uhrengehäuse geschlossen, kommt es zu einer leichten Verformung des O-Rings. Dank der Nut wird er aber nicht zu stark beansprucht und erfüllt seinen Zweck.+

Uhrengehäuse – die verschiedenen Materialien

Platin/Gold:

Platin und Gold sind beide relativ weich, was das Problem nach sich zieht, dass diese sehr schnell beschädigt werden können. Kratzer sind daher eigentlich nur eine Frage der Zeit. Allerdings können Schäden sehr schnell wieder behoben werden.

Edelstahl:

Für die Herstellung von Edelstahl wird ganz normaler Stahl verwendet. Gerade in der Uhrenherstellung wird in erster Linie Metallschrott recycelt und mehrmals bearbeitet, bis der benötigte Reinheitsgrad erreicht ist. Im Vergleich zu den beiden vorherigen Metallen, ist Edelstahl auch noch relativ weich und kann mit recht als kratzempfindlich bezeichnet werden. Um Beschädigungen entgegen zu wirken, sind die meisten Edelstahl-Uhrengehäuse mit einer PVD-Beschichtung versehen, um es beständiger zu machen.

Titan

Im Vergleich zu anderen Materialien ist eine Uhr aus Titan sehr teuer, da das Edelmetall nur unter großem Aufwand gewonnen werden kann, da die Vorkommen gering sind. Eine Investition, die sich lohnt, da Titan sehr leicht, widerstandsfähig und natürlich belastbar ist. Obwohl reines Titan im Vergleich zu Edelstahl eigentlich weicher sind, kommen hier die chemischen Eigenschaften von Titan zum Tragen. Sobald Titan mit Sauerstoff in Kontakt kommen, reagiert das Edelmetall mit dem O2, wodurch eine dünne Oxydschicht an der Oberfläche des Metalls entsteht. Dadurch wird Titan extrem kratzfest, ist aber anfällig gegen mechanische Belastung in Form von Stößen oder Schlägen. Um diesen Schwächen entgegen zu wirken, wurde eine besondere Technik zur Härtung entwickelt. Nach die der Behandlung lässt sich Titan nur unter großem Aufwand bearbeiten.

Keramik

Die erste Keramikuhr kam 1962 auf dem Markt und gewann recht schnell ihre Anhänger, da das Material nicht verkratzen kann. Problematisch bei Keramik ist allerdings, dass es schwer zu bearbeiten ist und äußerst einfach brechen kann.

Das Uhren 1 x 1: Das Innenleben der Uhr

Die Befestigungstechnik, die zur Platzierung des Uhrwerks im Gehäuse verwendet wird, kann variieren. Die einfachste Variante ist, dass das Werk der Uhr von unten eingesetzt, bevor die Aufzugswelle eingeführt wird. Erst danach wird der Werkhaltering eingebracht, der das Ganze fixiert.  Dieser besteht je nach Qualität der Uhr entweder aus Kunststoff oder Metall. Der Werthaltering dient nicht nur dazu, das Uhrenwerk an seinem Platz zu halten, sondern auch, um das Werk vor Stößen zu schützen. Dank des Werthalterings können verschiedene Uhrenwerke mit den unterschiedlichen Gehäusen kombiniert werden.

Das Vollgehäuse

Bei dem Vollgehäuse ist das Mittelteil des Uhrengehäuses selbst ein Ring. An diesem wird später das Werk der Uhr befestigt. Das Einsetzen des Werks erfolgt von Oben, bevor von der Unterseite des Gehäuses die Brindenschrauben zur Fixierung des Uhrenwerks verwendet werden. Vor allem bei hochpreisigen Uhren ist diese Technik Gang und Gäbe. Der Nachteil dabei ist allerdings, dass Werk und Uhrengehäuse optimal aufeinander abgestimmt werden müssen.

Das Uhrengehäuse – die kleinen Extras

Zeitzonenanzeige

Bei Urlaubs- oder Geschäftsreisen ist eine Uhr mit Zeitzonenanzeige von Vorteil. Bei Uhren mit Zeitzonenanzeige ist ein zweiter Stundenzeiger sichtbar. Während der eine Zeiger auf die aktuell gültige Zeit umgestellt wird, bleibt der andere auf der gewohnten Zeitanzeige. So weiß man immer die Zeit des Landes, in dem man sich aufhält und wie spät es zu Hause ist. Optimal, vor allem, wenn man öfters bei seiner Familie zu Hause anrufen will.

Tachymeterskala

Mithilfe der Tachymeterskala wird es möglich Geschwindigkeiten zu berechnen.

Taucherlünette

Für Hobby- und professionelle Taucher ist eine Uhr mit Taucherlünette ein perfektes Geschenk. Dabei wird das Dreieck vor einem Tauchgang direkt auf dem Minutenanzeiger eingestellt. Anhand der Lünettenskalierung lässt sich erkennen, wie viel Zeit man schon unter Wasser verbracht hat.

Das Uhren 1 x 1: Wichtige Infos zum Uhrenglas

Das Uhrenglas hat bei der Uhr einen hohen Stellenwert, denn durch das Glas wird die Uhr vor Staub genauso geschützt wie Schmutz und anderen Einflüssen. Einflüssen, die die Funktion der Uhr empfindlich stören könnten. Generell werden in allen Uhren je nach dem drei verschiedene Arten Uhrengläser verbaut. Das wären:

  • Mineralglas
  • Kunststoffglas
  • Saphirglas

Alle drei Glasarten unterscheiden sich anhand ihrer Eigenschaften und Qualitätsstandards. Anhand der verschiedenen Charakteristika werden sie in Uhren mit einem ganz eigenen Anwendungsbereich verbaut.

Uhrenglas – die Geschichte

Bis zum Jahr 1930 wurden die Uhren mit ganz gewöhnlichen Fensterglas produziert. Dementsprechend empfindlich waren die Uhren. Einmal heruntergefallen oder andere mechanische Einflüsse und die Uhr war kaputt. Erst gegen Ende der dreißiger Jahre kam langsam das Kunststoffglas auf. Im Gegensatz zu Uhrengläser aus Glas war es deutlich leichter, aber dennoch widerstandsfähiger. Natürlich musste auch weniger in die Herstellung investiert werden. Da Kunststoffglas äußerst anfällig gegen Kratzer war, wurde dieses Uhrenglas sehr schnell von dem sogenanntem „gehärtetem Mineralglas“ abgelöst. Bis heute noch wird gehärtetes Mineralglas bei der Herstellung normaler Armbanduhren verwendet.  Anfang der achtziger Jahren kam aufgrund neuartiger Sportuhren, das teure und vor allem widerstandsfähige Saphirglas in Mode. Dieses Glas zeichnet sich dazu vor allem durch Kratzresistenz und Stabilität aus. Neben den Sportuhren, kamen auch Taucher- und Fliegeruhren für den Normalbürger in Mode. Dementsprechend unterschiedlichen Witterungsverhältnissen ist das Glas einer Uhr ausgesetzt. Während die Taucher Uhr nicht selten einem hohen Wasserdruck standhalten muss, muss das Glas der Fliegeruhr den oft starken Druckunterschied in der Luft ausgleichen können.

Uhrenglas – die verschiedenen Materialien

Kunststoffglas

Synonym: Hesalith-, Plexi- oder Acrylglas

Plexiglas ist einfach zu polieren, schlagfest und sehr leicht. Trotzdem hat Uhrenglas aus diesem Material mit einigen Nachteilen zu kämpfen.

Kunststoffglas – die Nachteile

Uhrenglas aus Kunststoff weist eine geringere Härte auf wodurch die Kratzfestigkeit darunter leidet. Zwar können feine Kratzer herauspoliert werden, doch je älter die Uhr wird desto eher muss man damit rechnen, dass das Glas vergilbt und die UV-Strahlung Spuren hinterlässt.

Uhrenglas aus Kunststoff – die Charakteristika

Kunststoffglas ist bei Taucheruhrenüblich, da das Material über erstklassige osmotische Eigenschaften verfügt. Zusätzlich verfügen solche die Uhrengläser in so einem Fall in der Regel über eine Armierung. Hierfür ist ein Metallring im Gehäuse untergebracht, der verhindern soll, dass das Kunststoffglas schrumpft oder sich verformt aufgrund von Wärme oder Druck. Bei den Kunststoffgläsern gibt es innerhalb noch deutliche Qualitätsunterschiede. Während der Guss für einfache Qualität aus Granulat besteht, werden hochwertige Kunststoffgläser aus Plattenmaterial gefertigt.

Mineralglas

Wie bei dem Uhrengläsern aus Kunststoff, gibt es aufgrund der Zusammensetzung auch bei Mineralglas Uhrengläsern deutliche Unterschiede. Dabei variieren die Härte, genauso wie die Kratzfestigkeit.

Uhrenglas aus Mineralglas – die Charakteristika

Im Vergleich zu den Gläsern aus Kunststoff, sind Uhrengläser aus Mineralglas wesentlich härter, vergilben nicht noch sind Sie osmotisch. Bei mechanischer Belastung kann das Glas aber genauso Schaden nehmen. Dabei lassen sich feine Kratzer nur schwer ausgleichen. Schlimmsten Falls bricht das Glas und beschädigt das Uhrenwerk.

Hochwertiges Mineralglas ist mit einem speziellen chemischen Verfahren gehärtet, wodurch es wesentlich widerstandsfähiger wird und natürlich deutlich stoßresistenter. Daneben wird durch dieses Verfahren die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass sich bei einem Stoß ein Splitter aus dem Glas löst.

Saphirglas

Der Saphir ist fast so hart, wie der Diamant. Aus diesem Grund wird Saphirglas vor allem wegen seiner Widerstandsfähigkeit und vor allem Kratzfestigkeit gerne bei Sportuhren und ähnliche Modelle verwendet.

Tipp: Viele scheinbare Kratzer, sind keine Kratzer, sondern nur Abreibungen von anderen Materialien. Diese können mithilfe eines Radiergummis problemlos entfernt werden.

Trotzdem ist hochwertiges Saphirglas nicht ohne Makel. Bei dieser Art Uhrenglas ist mit einer starken Lichtbrechung zu rechnen. Diesem Problem hat die Industrie entgegengewirkt in dem das Saphirglas vor dem Einbau mit einer speziellen entspiegelten Beschichtung versehen wird

Sie sehen an unserem Ratgeber, dass es zum Thema Uhren viel Interessantes zu erfahren gibt. Fakten, die maßgeblich für einen Kauf sind. Schließlich kauft man eine Uhr fürs Leben.